Manchmal muss man einfach spontan sein um gewisse Dinge zu erleben. In meinem Fall war es, dass ich mich um 17:45 Uhr überreden lies um 18 Uhr mit auf das Open-Air Konzert der Toten Hosen nach Ludwigsburg zu gehe.
Ich bin kein Fan der Toten Hosen und kannte ihr neustes Album nicht, also war auf der 30 minütigen Fahrt nach Ludwigsburg erstmal Texte lernen angesagt.
Der ursprünglich löbliche Versuch dazu zu gehören und bloß nicht aufzufallen ging kräftig daneben, denn schon nach dem fünften Song den die Hosen von sich gaben merkte ich das ich keinen der Songs kannte und mir das Text lernen auch hätte sparen können! Dieser Zustand zog sich dann etwa die nächsten 60 Minuten des Konzerts durch. Mein monotones dagestehe wurde ab und an unterbrochen durch den zwanghaften Versuchen ein paar Moves in den Rasen das Jahn-Stadions zu zaubern. Mit zunehmender Zeit nahmen diese Versuche jedoch ab und meine Frequenz (1. Pipi machen 2. Hände waschen 3. Neues Bier hohlen) nahm ständig zu.
Diese schöne Dreierkombination brachte mich letztendlich in eine fabelhafte Stimmung, die noch dadurch begünstigt wurde, dass Herr Campino und seine Kombo sich bequemten auch Lieder zu spielen die ich kannte. Also entdeckte ich doch noch den Sänger in mir und meine Punkerprobte Stimme erhob sich also das erstemal zu den Klängen von „Hier kommt Alex“ machte dann weiter mit „Bonnie & Clyde“ und in der Zugabe konnte ich meine Textsicherheit sogar noch einmal zu “10 kleine Jägermeister“ unter Beweis stellen – toll!
Alles in allem war es ein sehr gelungener Freitag Abend, der in der Form nur hätte getoppt werden können, wenn eine andere Band aufgetreten wäre.
Fünf Fakten über das Konzert der Toten Hosen:
- Durch den Ausfall eines Karteninhabers für das Konzert bin ich durch eine spontane Entscheidung, auf mein erstes Open-Air Konzert gekommen.
(Hiervon ausgenommen sind Festivalbesuche: Southside, Sziget, Das Fest, Obstwiesenfestival usw.) - Das gemischte Publikum auf dem Konzert hat mich positiv überrascht. Von jung bis alt war wirklich alles vertreten und manchmal hatte das ganze sogar etwas von einem Familienurlaub.
- „machmalauter“ war das Moto der 2009er Konzertreihe/Tour der Toten Hosen, das in meinen Ohren nicht wirklich gepasst hat. Es war verdammt leise für ein Konzert! Vielleicht muss man einfach bedenken, dass die Herren zwar nicht so alt sind wie die Rolling Stones, dennoch für den Punk/Rock-Sektor ein stattliches alter besitzen.
- Ich würde jedes Festival einem solchen Konzert vorziehen. Die Stimmung, die Atmosphäre und das Unbeschwerte haben etwas gefehlt.
- Das Bier war Teuer, aber der Wein war um einiges billiger als bei uns auf dem Maientag in Vaihingen/Enz was mich nicht wirklich gewundert hat.